Willkommen zur Montagsfrage am Dienstag 😉 Ich hatte gestern einfach nicht die Muße, am Computer zu sitzen. Wir hatten gestern strahlendes Frühlingswetter und das habe ich genutzt und bin zum Strand gelaufen, um eine Weile sonnenbadend zu lesen – es war wunderschön; ich hätte nicht gedacht, dass wir bereits im April zu diesem Glück kommen würden. Vor drei Jahren lag bei uns im Mai noch Schnee und die Bucht war gefroren, daher ist es nicht selbstverständlich, dass man hier Mitte/Ende April bereits ohne Jacke in der Sonne liegen kann. Wenns kein Schnee ist, dann meistens MINDESTENS polare Winde, die alles zehn Grad kälter machen xD
Wie dem auch sei, ich bin jetzt inoffiziell im Mutterschutz (offiziell habe ich noch ein paar Wochen, aber da ich alle Uniaufgaben erledigt habe, kann ich mich zurücklehnen), und weiß mit meiner Freizeit noch gar nicht richtig umzugehen. Ich versuche auszuschlafen (ergo, ich schlafe bis maximal halb neun), neben mir steht ein Glas mit Limettenwasser und liegt Paradise von Toni Morrison, mit denen ich mich nach diesem Post sogleich auf unseren sonnigen Balkon begeben werde, aber vorher wollte ich noch eben die Montagsfrage beantworten. Zeit genug habe ich ja jetzt und Muße auch … Und ich mag die dieswöchige Frage total!
Wie sieht mein Leseverhalten aus? (Musik, Hintergrundgeräusche? Morgens, mittags, abends, nachts? Leseplatz?)
Also, als großer Fan von Naturgeräuschen, atmosphärischer Musik und klassischer Filmmusik habe ich es mir zum Hobby gemacht, passende Playlists für meine Lesestunden zu finden. Das wichtigste dabei: Kein Gesinge. Es muss rein instrumentale Musik sein (oder bei Naturgeräuschen eben schlicht die Geräusche). Sobald jemand singt, bin ich genervt und abgelenkt vom Buch. Zweitens muss sich die Musik irgendwie an das Buch anschmiegen, es muss irgendwie zur Stimmung passen. Dank zahlloser Playlists auf Spotify finde ich eigentlich immer etwas passendes. Es kommt aber auch vor, dass ich ohne Musik lese, denn der zusätzliche Stimmungsmacher ist für mich kein Muss, nur ein Extra, von dem ich manchmal Gebrauch mache.
Was die Tageszeit betrifft: Ich kann so lesen, wie mein Freund schlafen kann – wann immer mir danach beliebt. AUßER BEIM ESSEN. Wenn ich esse, lese ich nicht. Höchstens Zeitung, aber ich will mich auf mein Essen konzentrieren und mit meinen Krümel- oder Fettfingern oder beladenen Löffeln und Gabeln meinen Buchseiten nicht zu nahe gekommen. Aber ansonsten – vorausgesetzt, ich habe nichts zu tun – ist mir jede Tages- und Nachtzeit lieb. Weil ich aber in den vergangenen Jahren studiert habe und arbeiten war, musste sich mein „natürlicher“ Leserhythmus meinen täglichen Pflichten unterwerfen und meine Lesezeit fiel dann aber meist auf Nachmittage und Abende. Das ist auch okay, wobei natürlich so ein herrlicher Vormittag auf dem Balkon bei einer Tasse Tee oder Kaffee ganz besonders formidabel ist. Vor allem im Frühling. Unser Balkon ist verglast, ich kann also auch bei warmen Regenwetter dort sitzen, was ich im Frühling und Sommer auch immer mache, dies empfinde ich als besonders gemütlich.
Auch beim Leseplatz bin ich recht flexibel, mit einer Einschränkung: Lesen in fahrenden Verkehrsmitteln ist bei mir nur bedingt möglich. Im Zug ist es kein Problem, solange ich in Fahrtrichtung sitze. Im Auto kann ich nur dann gefahrlos lesen, wenn das Auto schnell und relativ gradlinig fährt, also zum Beispiel auf der Autobahn. Landstraßen gehen gar nicht, da wird mir sofort übel. Auch in den Öffis lese ich eigentlich nicht, die Fahrgeschwindigkeit ist zu unregelmäßig, es ruckelt, ständig kommen Kurven – ich bräuchte fünf Papiertüten mindestens. Abgesehen von Fahrzeugen nutze ich aber jede Ecke, um dort zu verweilen und zu lesen. Cafés passen wunderbar (aber eben nicht während ich dort esse), mein Bett und mein Sofa gehen immer, am Strand lässt es sich genießen und auch im Park, auf dem Balkon, in Sitzen und im Liegen, Füße hoch und Füße runter, auf Stühlen und auf Bänken oder auf einer Decke, alles kann und nichts muss.
Dann bin ich auch eine Person, die zwar mehr liest als der Durchschnitt, aber wesentlich weniger als die meisten anderen Buchblogger. Ich habe ja schon einmal erwähnt, dass ich kein avid reader bin. Ich kann im Monat keine zehn Bücher lesen, da platzt mir der Kopf und ich verliere die emotionale Verbindung zu den Büchern, weil ich dann nur noch „auf Masse“ lese und am Ende gar nichts mehr über die Geschichte zu sagen habe, weil mein Kopf einerseits noch über das vorherige Buch nachdenkt und andererseits schon das übernächste im Sinn hat. Deswegen bremse ich mich da ganz bewusst aus mit Monatsbudgets, quantitativen Obergrenzen und durch Kauf nach Bedarf, nicht nach „Appetit“, weil ich es nicht ertragen könnte, zu Hause zehn ungelesene, auf mich wartende Bücher stehen zu haben. Ich liebe das Lesen, aber es soll seine Besonderheit nicht verlieren. Deswegen lese ich auch selten mehr als zwei Bücher gleichzeitig und selbst wenn ich mehrere Bücher gleichzeitig lese, dann lese ich eins davon öfter als das andere, damit die beiden sich nicht in die Quere kommen. Dieses eine Buch genießt dann sozusagen meine fast volle Aufmerksamkeit 😉 Ich brauche da einfach einen gewissen Abstand zwischen den Geschichten.
Ich glaube, damit habe ich alles gesagt, was ich zu sagen hatte über mein Leseverhalten. Damit bleibt mir nur noch, euch eine gute Woche zu wünschen! 🙂 Danke Antonia für die wunderbare Frage.
Eure Lotti